Auf seiner letzten Mitgliederversammlung hat sich der gemeinsame SPD-Ortsverein Gommern einstimmig gegen die im Gewerbegebiet geplante Biogasanlage ausgesprochen. Der ehemalige SPD-Stadtratsvorsitzende Dr. Jürgen Knüpfer hatte das Thema angesprochen und eine intensivere Auseinandersetzung des Stadtrates dazu angemahnt. Der Vorsitzende Torsten Kahlo pflichtete Dr. Knüpfer bei: “Im Verhältnis zu den wenigen Arbeitsplätzen, die dadurch geschaffen werden, sind die immensen Auswirkungen der Lastwagentransporte für diese Anlage auf die Anwohner der Durchgangsstraßen wie der Salzstraße nicht hinnehmbar. Ganz zu schweigen von den Geruchsbelästigungen, die beim Transport und der Verladung entstehen werden. Am Ende ändert sich dann die Förderung und wir haben hier in Gommern eine Investitionsruine.” Im Ergebnis der Diskussion sprach sich die Mitgliederversammlung einstimmig gegen Errichtung und Betrieb der geplanten Biogasanlage aus und forderte den Stadtrat und den Bürgermeister auf, alles der Stadt Mögliche zu unternehmen, um die Anlage zu verhindern.
Der stellvertretende SPD-Ortsvereinsvorsitzende Walter Schmidt ist verwundert, dass ein CDU-Stadtrat zwischenzeitlich in der Presse behauptet, die Anlage würde still und heimlich entstehen:” Schon Anfang des Jahres haben mehrere Stadträte eine ähnliche Anlage des Investors besucht, um sich dort zu erkundigen. Zudem ist der CDU-Stadtrat Matthias Fickel doch Vorsitzender des Kreistages und steht mit der zuständigen Kreisverwaltung in ständigem Kontakt. Nicht zuletzt hat die CDU aber in der letzten Stadtratssitzung am 26.02.2014 den Verkauf von Flächen an die Firma Biogas Gommern GmbH von der Tagesordnung nehmen lassen. Hier hätte bereits ein Zeichen gegen die Anlage gesetzt werden können.”
Die SPD-Stadtratsfraktion mit den Mitgliedern Torsten Kahlo, Walter Schmidt, Rita Kunkel und Gunnar Martin fordert den Bürgermeister Jens Hünerbein und den Stadtratsvorsitzenden Klaus Bock auf, dafür zu sorgen, dass in der nächsten Stadtratssitzung Ende April alle Fakten auf den Tisch kommen und die Stadtverwaltung dezidiert klarlegt, wie der Stand des Genehmigungsverfahrens ist und welche Möglichkeiten der Stadt bleiben, um die Anlage zu verhindern. Darüber hinaus darf es zu keinem Verkauf zusätzlicher Flächen der Stadt an die Biogas Gommern GmbH kommen.
Auf Druck des Bauausschusses, dessen Vorsitzender Torsten Kahlo ist, findet am kommenden Dienstag eine Arbeitsberatung des Ausschusses statt, in der die Stadt weitere Informationen geben will. Torsten Kahlo: “Ich hoffe, dass wir dann klarer sehen.”