Auf seiner Mitgliederversammlung am 14.03.2014 hat der gemeinsame SPD-Ortsverein Gommern insgesamt acht Kandidaten in demokratischer und geheimer Wahl für die Stadtratswahl am 25.05.2014 aufgestellt. Die entsprechenden Wahlvorschläge wurden gestern durch den Wahlausschuss der Stadt bestätigt. Für den Wahlbereich I (Kernstadt) kandidieren Torsten Kahlo, Rita Kunkel, Gunnar Martin, Frank Wehrstedt und Knud Hartstock. Für den Wahlbereich II (Umland) kandidieren Walter Schmidt, Günter Liebrecht und Frank Dombrowski. Der Vorsitzende Torsten Kahlo zeigte sich sehr zufrieden: “Wir haben zwar dieses Mal weniger Kandidaten, aber dafür ein schlagkräftiges Team, mit dem wir wieder geschlossen eine gute Politik für die Einheitsgemeinde Gommern umsetzen können.
Die bisherigen SPD-Stadträte Klaus Bock und Hartmut Specht (parteilos) wurden nicht wieder aufgestellt, die bisherigen Stadträte Ingo Voigt und Heiko Sauermilch sind nach der Wahl als Kandidaten ohne Angabe von Gründen aus der Partei ausgetreten. Der stellvertretende Vorsitzende Walter Schmidt erklärte dazu: “Es ist immer bedauerlich, wenn Mitglieder die Partei verlassen. Es war aber schon längere Zeit zu beobachten, dass diese vier Stadträte nicht bereit sind, die Mehrheitsbeschlüsse der Mitgliederversammlung im Stadtrat mitzutragen, so etwa zur SPD-Forderung nach nur einem Wahlbereich. Dann ist es besser, sich zu trennen.” Vorwürfen, die Bürgermeisterwahl würde hier noch nachwirken, erteilte Torsten Kahlo eine Absage: “Das ist doch Schnee von gestern. Wir arbeiten gut mit Jens Hünerbein zusammen. Möglicherweise haben diese vier Personen aber Probleme damit, dass sie sich damals in der Partei nicht durchsetzen konnten. Sonst würden sie dieses Thema nicht wieder aufbringen. Zudem hat niemand die vier für die Niederlage des SPD-Kandidaten verantwortlich gemacht.”
Bei der heutigen Vorstandssitzung zeigten sich die Mitglieder jedoch verblüfft, dass die vier Stadträte nun öffentlich einräumen, bei der Bürgermeisterwahl nicht den SPD-Kandidaten, sondern den damaligen Gegenkandidaten unterstützt zu haben. Vorstandsmitglied Knud Hartstock erklärte dazu: „Das wäre nun wirklich parteischädigendes Verhalten gewesen. Wir hatten zwar Anzeichen in diese Richtung, aber den Betroffenen immer geglaubt, dass sie sich wenigstens zurückhalten und den Gegenkandidaten nicht aktiv unterstützen. Das ist jetzt schon enttäuschend.“ Unmut erregte auch, dass Klaus Bock als SPD-Mitglied nun für eine andere Listenverbindung gegen die SPD bei der Stadtratswahl antritt. Torsten Kahlo: „Das geht nun gar nicht und wäre ebenfalls parteischädigend. Klaus Bock muss sich endlich entscheiden, wo er steht.“
Der SPD-Ortsvereinsvorstand Gommern beschloss daraufhin einstimmig, Klaus Bock öffentlich aufzufordern, seine Kandidatur auf der Liste der Freien Wähler Leitzkau zurückzuziehen oder aus der SPD auszutreten und gleichzeitig seine Kandidatur auf der SPD-Kreistagsliste zurückzuziehen.