Bereits mit Pressemitteilung vom 13.04.2014 hatte die Gommeraner SPD auf den geplanten Bau einer Biogasanlage in Gommern hingewiesen und sich gegen das Vorhaben ausgesprochen. Gleichzeitig forderte sie den Stadtrat und den Bürgermeister auf, alles der Stadt Mögliche zu unternehmen, um die Anlage zu verhindern. In der Folge fasste der Stadtrat noch in der letzten Wahlperiode mit großer Mehrheit den Beschluss, dass das Vorhaben abgelehnt wird.
Zwischenzeitlich hat ein überarbeiteter Antrag zur Errichtung und zum Betrieb der Anlage in der Stadtverwaltung Gommern vom 04.01. bis zum 03.02.2016 öffentlich ausgelegen. Mitglieder der Fraktion SPD/Die Grünen haben die Unterlagen eingesehen und sind zum Ergebnis gekommen, gegen die Anlage Einwendungen vorzubringen. Der stellvertretende Vorsitzende Torsten Kahlo erklärte dazu: “Im Verhältnis zu den wenigen Arbeitsplätzen, die dadurch geschaffen werden, sind die immensen Auswirkungen der Lastwagentransporte für diese Anlage auf die Anwohner der Durchgangsstraßen nicht hinnehmbar. Ganz zu schweigen von den Geruchsbelästigungen, die beim Transport und der Verladung entstehen werden. Am Ende ändert sich dann die Förderung und wir haben hier in Gommern eine Investitionsruine.”
Einwendungen gegen die geplante Anlage können noch bis zum 17.02.2016 bei der Stadtverwaltung Gommern oder beim Landesverwaltungsamt eingereicht werden. Die Fraktion SPD/Die Grünen hat dazu ein Musterschreiben mit Begründung entwickelt, das von allen daran interessierten Bürgerinnen und Bürgern mit Vor- und Familiennamen sowie voller und leserlicher Anschrift ausgefüllt und unterschrieben werden, ggf. um weitere Gründe ergänzt sowie dann eingereicht werden kann. Das Musterschreiben liegt der Pressemitteilung bei und kann auch auf den Internetseiten der SPD Gommern und Der Grünen Anhalt-Bitterfelf abgerufen werden. Mitglieder der Fraktion SPD/Die Grünen im Stadtrat Gommern werden dieses Schreiben ebenfalls einreichen.
Fraktionsmitglied und Landtagskandidatin der Grünen, Ramona Schmied-Hoboy äußerte sich dazu wie folgt: „Die Energiegewinnung stellt uns vor große Probleme. Der Verbrauch von natürlichen Ressourcen ist dabei die größte Herausforderung. Im Kern geht es mir um die Frage: wohin mit all den Gärresten? Jedenfalls nicht zu Lasten unserer Böden!“
SPD-Landtagskandidat Lindner spricht sich gegen Biogasanlage in Gommern aus
Derzeit liegen in der Stadtverwaltung Gommern die Planungsunterlagen für den Bau einer Biogasanlage in Gommern aus. Bürger können sich informieren und ihre Einwände vortragen. Der SPD-Landtagskandidat Oliver Lindner spricht sich nun gegen den Bau einer Biogasanlage in Gommern aus.
„Der Bau und der Betrieb einer Biogasanlage ist sehr kostenintensiv. Das rechnete sich bis vor kurzem noch, aufgrund der hohen staatlichen Förderung. Diese wurde 2014 jedoch stark reduziert, wenn pro Jahr der Biogasausbau bei über 100 MW liegt. 2015 wurden 272 MW errichtet. Es ist also mit deutlicher Senkung der Förderung zu rechnen. Auch der Gausaufbereitungsbonus für Neuanlagen wurde 2014 gestrichen“, so Lindner. Ist die Anlage nicht wirtschaftlich zu betreiben, droht eine Investitionsruine.
Der Gesetzgeber hat mit den Änderungen der Förderpolitik auf die klimaschädlichen Auswirkungen von Biogasanlagen reagiert. Kritisiert wird zu recht, dass für den Betrieb vor allem Mais und Raps angebaut werden. Diese Monokultur schädigt die Böden. Zudem treten bei dem Betrieb von Biogasanlagen vor allem Methangase aus, die den Treibhauseffekt 25mal stärker begünstigt als CO2-Gas. Die Ökobilanz von Biogasanlagen ist in der Summe damit schlechter als beispielsweise von Windkraftanlagen. Von der Zulieferung der Energiepflanzen aus der Region ganz abgesehen.
Lindner weiter: „Es kann zudem nicht sein, dass wir in Sachsen-Anhalt den Anteil von regenerativer Energie immer weiter ausbauen und die Stromverbraucher bei uns das auch noch mit höheren Leitungsentgelten zusätzlich bezahlen.“
Oliver Lindner unterstützt damit auch die Haltung der Stadtrates, der sich bereits vor einiger Zeit gegen das Projekt ausgesprochen hat. Er ruft alle Bürgerinnen und Bürger auf, ihre Bedenken vorzutragen.